„Großartig, atemberaubend, Verbindung zwischen zwei
Weltmeeren:
Der Panamakanal ist zum Synonym für das Land, das er
durchtrennt, geworden. Diese am stärksten befahrene Handelsroute der Welt
brachte letztendlich den Staat Panama hervor, und das das kosmopolitane Panama-Stadt
schwimmt in dem Reichtum, den der Kanal in das Land spült.
Die Panamaer
Wenn man ein Land als Schmelztiegel bezeichnen kann, dann
ist es Panama mit einer Bevölkerung von etwas über drei Millionen Menschen aus
allen Herren Länder. Großartig gekleidete Kuna-Indianer, kaum bekleidete
Emberá-Wounaan-Indianer, Afrokariben, hinduistische Händler, chinesische
Supermarktbetreiber, „reinblütige“ Vertreter einer spanischen Elite […] - aber
die Mehrheit des Landes sind Mestizen verschiedenster Ethnien.
Die ersten Spanier, die kamen, waren auf der Suche nach Gold
und fanden blühende indigene Kulturen vor. Viele von ihnen fielen sehr schnell
aus Europa eingeschleppten Krankheiten, sowie dem Wüten der spanischen
Konquistadoren des 16. Jahrhunderts zum Opfer, überlebt haben noch acht
reinblütige indigene Kulturen. Durch die Verbindung von eingeborenen Indianern
und Spaniern entstand die exotische Bevölkerungsgruppe der Mestizen, die heute
70 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, und auch französische,
niederländische und englische Händler sowie Piraten beteiligten sich an dem
Bevölkerungsmix. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts setzte eine hundertjährige
Einmischungsgeschichte der Vereinigten Staaten in Panama ein. Während des zehn
Jahre dauernden Kanalbaus von 1904 bis 1914 hatten amerikanische Ingenieure das
Kommando über fast 60 000 Arbeiter aus aller Welt […].
Lebensstandard
Die Lebenserwartung der Menschen in Panama ist etwa so hoch wie in anderen entwickelten
Staaten, wobei die Säuglingssterblichkeit dreimal so hoch wie in den
Vereinigten Staaten ist.
Fast 40 Prozent der Bevölkerung leben in Armut (17 Prozent
in großer Armut), viele von ihnen in Slums der Städte mit hoher Kriminalität.
Indigene Bevölkerung heute
In Panama leben etwa 285 000 Menschen indigener Völker, etwa
zehn Prozent der Bevölkerung, die meisten in einem der fünf autonomen Bezirken
(comarcas), mit
Selbstverwaltungsrecht für indigene Gruppen. Ihre Ernährung ist schlecht und
ihr politischer Einfluss auf die Politik gering, und so begegnen sie Fremden
mit Misstrauen. Trotz der Verabschiedung gutgemeinter Gesetze, die diese
Kulturen schützen sollen, vergibt die Regierung Minen- und Holzgesellschaften
Abbaugenehmigungen für die Gebiete der amerikanischen Ureinwohner.
Panamas größtes indigenes Volk sind die Ngöbe-Buglé-Indianer
mit 130 000 Menschen, die im westlichen Hochland leben. Aber in den
1930er-Jahren drängten transnationale Bananen-Handelsgesellschaften und
nicht-indigene Viehzüchter die Ngöbe aus ihren Lebensräumen; gefangen in Armut,
bleibt ihnen nur die Brandrodung zur Erschließung neuer Anbauflächen, während
ein Teil des Volkes in der Kafeeernte oder als Wanderarbeiter auf den Plantagen
arbeitet. Im Oktober 1966 marschierten mehrere hundert Ngöbe-Buglé-Indianer auf
Panama-Stadt und forderten ihre comarca, die im folgenden Jahr errichtet wurde.
Sie umfasst etwa ein Zehntel der Fläche Panamas in Bocas del Toro, Chiriquí und
Veraguas.
Regierung und Politik
Nach der Verfassung von 1972 ist Panama eine demokratische
Republik mit einem gewählten Präsidenten, zwei Vizepräsidenten und einem
Kabinett, bestehend aus zwölf Mitgliedern. Die Präsidenten werden für eine
fünfjährige Amtszeit gewählt, eine Wiederwahl ist nicht möglich.“
(aus: “Der National Geographic Traveler Panama“)
Aktuelle Regierung
"Am 1. Juli vergangenen Jahres trat der konservative Ricardo
Martinelli von der Partei Cambio Democratico
das Amt des panamaischen Präsidenten an. Zuvor hatte der Inhaber Panamas
größter Supermarktkette, Super 99, die Wahl im Mai mit einer klaren Mehrheit
von rund 60 Prozent der Stimmen gewonnen. Dabei finanzierte der Multimillionär
seinen Wahlkampf komplett aus eigenen Mitteln."
(aus: www.forestfinance.de)
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